Was geschieht mit einem Menschen, der einen langsamen und quälenden Tod durch die Immunschwächekrankheit AIDS vor Augen hat? Was sind die physischen und
psychischen Auswirkungen auf den Betroffenen selbst, wie reagiert sein soziales Umfeld, seine Familie, seine Freunde auf den zunehmenden Verfall? Was ist AIDS
überhaupt für eine Krankheit, von der wir alle wissen, sie aber aus unserem Vewusstsein verdrängen, weil es nur eine nackte Statistik von Infizierten und Toten
ist?
Am Beispiel von Robert* und seiner Familie möchte ich stellvertretend für alle Betroffenen ein fotografisches Denkmal setzen, denn sie werden diskrimiert und
gemieden. es sind ja meist doch nur Infizierte aus den Randgruppen der Schwulen und Fixer. Und doch: es sind Schicksale, die auch unsere eigenen sein könnten...
Diese Reportage ist die fotografische Quintessenz aus vier Jahren Beobachtung und Begleitung eines Menschen, den ich durch die Fotografie kennen gelernt - und als
Freund verloren habe.
Diese Reportage wurde im Rahmen der besten Diplomarbeiten des Jahres 1992/93 vom Bund Freischaffender Fotodesigner (BFF) als besonders erwähnenswert ausgezeichnet
und errang den ersten Preis den international ausgeschriebenen AGFA/Bilderberg-Wettbewerb für jungen Bildjournalismus.
*Alle vorkommenden Namen aus Rücksicht auf die Familie geändert."
|